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Smartphone-Sucht

Allgemeines zum Smartphone

Das Smartphone ist aufgrund seiner Multifunktionalität längst nicht mehr nur ein Alltagshelfer, sondern vielmehr Werkzeug für alles, weshalb es auch ein immer festerer Bestandteil der familiären Interaktion wird.

Das Problem: Smartphones besitzen einige Eigenschaften, die ähnlich wie bei einem Glücksspielautomaten das Bedürfnis wecken, immer mehr Zeit an diesem zu verbringen. Obwohl die Smartphone-Sucht noch keine anerkannte Diagnose ist, sind sich einige Experten über die Existenz der Smartphone-Abhängigkeit sicher, so zum Beispiel der Forscher Christian Montag oder der Juniorprofessor für Informatik Alexander Markowetz.

Wie entsteht eine Smartphone-Sucht?

Die Abhängigkeit vom Smartphone entsteht vor allem durch sogenannte Konditionierungsprozesse, die dazu führen, dass sich im Gehirn eine Überaktivität des Belohnungssystems aufbaut, die der Frontallappen als verhaltenssteuernder Teil nicht mehr kontrollieren kann. So passiert es, dass das Verlangen nach dem Smartphone irgendwann so groß wird, dass alltägliche Pflichten und Aufgaben keinen Platz finden und nicht mehr erfüllt werden.

Was sind Folgen einer Smartphone-Sucht?

Körperliche Folgen: Neben Haltungsschäden, durch die ständig eingesackte Position beim Herunterschauen auf das Smartphone, stellt sich mit zunehmender Nutzung ein immer größerer Bewegungsmangel ein, der wiederum die Grundlage für Übergewicht, Diabetes Typ II und Bluthochdruck ist. Daneben kann es zu Schlafstörungen (Insomnie) und Kurzsichtigkeit (Myopie) kommen.

Psychische Folgen: Der übermäßige Gebrauch des Smartphones führt zu Angstzuständen, wie einer Nomophobie (No Mobile Phone Phobia), bei der man große Angst verspüren kann, ohne das Smartphone nicht mehr zurechtzukommen. Die sogenannte FoMO (Fear of Missing Out) ist ebenfalls ein häufiger Angstzustand, der durch die exzessive Smartphone-Nutzung zustande kommt und die Angst davor meint, ohne das Smartphone Wichtiges zu verpassen und von der eigenen Peer-Gruppe ausgeschlossen zu werden. Durch die ständige Unterbrechung, ausgelöst vom Smartphone, kommt es zudem zu einem Verlust von Produktivität und Lebensglück, da kein „Flow“ aufgebaut werden kann, also kein durchgehender Produktivitäts- und Lebensfluss.

Was ist wichtig zu beachten?

Nicht nur die Zeit ist per se entscheidend, die am Smartphone verbracht wird, sondern vielmehr wofür es genutzt wird. Ist jemand viel am Smartphone, weil er/sie für die Arbeit viele Kontakte pflegen muss, so ist das eher weniger bedenklich. Nutzt jemand das Smartphone jedoch fast durchgehend für Online-Spiele oder den Besuch von sozialen Netzwerken, dann kann das bereits ein Anzeichen für eine Smartphone-Sucht sein. Als Elternteil ist deshalb darauf zu achten, ob sich das eigene Kind von der familiären Interaktion isoliert, wie oft und lang es das Smartphone benutzt und wofür es dieses benutzt.

Was hilft, um eine Smartphone-Sucht zu vermeiden?

1. Eine gesunde Arroganz: Diese schlägt Alexander Markowetz in seinem 2015 erschienenen Buch „Digitaler Burnout. Warum unsere permanente Smartphone-Nutzung gefährlich ist“ vor und meint damit die gesunde Arroganz, nicht auf jede Nachricht, jeden neuen Kommentar auf Instagram oder jeden Anruf sofort reagieren zu müssen.

2. Nutzen Sie Ihr Smartphone am besten nur dann, wenn Sie es auch wirklich brauchen. Vermeiden Sie die Nutzung aufgrund von Langeweile und verbringen Sie stattdessen etwas Zeit mit Dingen, die Ihnen etwas Gutes tun.

Sollten Sie für sich oder Ihr Kind weitere Informationen einholen wollen:

Artikel vom Psychiater Manfred Spitzer zu den Gefahren eines übermäßigen Smartphone-Gebrauchs: https://www.researchgate.net/publication/324118253_Smartphone_und_Depression_Ursache_oder_Therapie

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