Autismus
Die Erscheinungsformen von Autismus sind vielfältig. Dennoch gibt es Merkmale, die für alle Betroffenen kennzeichnend sind:
Schwierigkeiten im sozialen Umgang mit Mitmenschen
Schwierigkeiten in der wechselseitigen Verständigung und Kommunikation
Eingeschränkte, unflexible Handlungsfähigkeit
Autistische Verhaltensweisen betreffen viele Lebensbereiche und dauern ein Leben lang an. Die Ursachen liegen in erblich bedingten und biologischen Besonderheiten der Gehirnentwicklung. Autismus ist nicht anerzogen und somit keine Folge von einer fehlerhaften Erziehung.
Jeder Mensch ist besonders, so gibt es auch bei jedem/jeder Betroffenen mit einer Form von Autismus unterschiedliche Ausprägungen und Begabungen. In jedem Falle bedeutet ein Leben mit Autismus besonderen Beratungs- und Unterstützungsbedarf in allen Altersphasen und Lebensbereichen.
ICD-10
Autismus wird nach dem Klassifikationssystem „ICD-10“ der Weltgesundheitsorganisation zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen gezählt und wie folgt unterteilt:
Frühkindlicher Autismus
Atypischer Autismus
Asperger-Syndrom
Frühkindlicher Autismus
In der ICD-10 werden vier diagnostische Kriterien für den frühkindlichen Autismus benannt:
Qualitative Beeinträchtigung wechselseitiger sozialer Aktionen
Qualitative Beeinträchtigung der Kommunikation
Eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensmuster
Auftreten vor dem 3. Lebensjahr
Darüber hinaus werden noch unspezifische Probleme wie Befürchtungen, Phobien, Schlaf- und Ess-Störungen, Wutausbrüche, Aggressionen, Selbstverletzungen genannt.
Asperger Syndrom
Das Asperger-Syndrom unterscheidet sich nach der ICD 10 vom frühkindlichen Autismus in erster Linie dadurch, dass oft keine Verzögerung bzw. kein Entwicklungsrückstand in der Sprache oder der kognitiven Entwicklung vorhanden ist.
Hingegen sind in der wechselseitigen Beziehungsgestaltung typisch autistische Auffälligkeiten festzustellen und die Betroffenen zeigen beispielsweise eine Ungeschicklichkeit in den Bewegungen oder im Gangbild.
Typisch sind auch ungewöhnliche und sehr ausgeprägte umschriebene Interessen und stereotype Verhaltensmuster.
Atypischer Autismus
Atypischer Autismus setzt voraus, dass die Betroffenen erst nach dem dritten Lebensjahr erkranken (atypisches Erkrankungsalter) oder nicht alle Symptome aufweisen (atypische Symptomatik). Das heißt, erste Symptome sind erst nach Vollendung des zweiten Lebensjahres feststellbar, oder das Vollbild der Symptomatik des Frühkindlichen Autismus ist nicht nachweisbar.