Patchworkfamilien
Patchworkfamilien oder auch Stieffamilien genannt, können ganz unterschiedlich zusammengesetzt sein und sind auch keine seltene Form der Familie in Deutschland. In Patchworkfamilien bilden sich neue Familienbeziehungen zwischen den Erwachsenen, unter den Stief-, Halb- oder Adoptivgeschwistern und zwischen Kindern und Erwachsenen. Außerdem müssen die einzelnen Familienmitglieder ihre Rolle im Familiengefüge finden, zeitliche Ressourcen müssen neu arrangiert werden und es muss geklärt werden, wer welche Entscheidungen trifft. Das Zusammenwachsen der Familie ist ein Prozess und benötigt genügend Zeit und Geduld, im Schnitt geht man hier von circa 5 Jahren aus.
Aus Sicht der Kinder gibt es Veränderungen in vielen verschiedenen Bereichen. Gedanken der Kinder könnten sein:
Neue Geschwisterkonstellationen: "Bisher war ich ein Einzelkind und plötzlich habe ich Geschwister."
Ein neuer Partner/ eine neue Partnerin: "Jetzt muss ich meine Mutter oder meinen Vater teilen."
Zeit: "Unsere Familie ist jetzt größer geworden und jetzt habe ich nicht mehr so viel Zeit mit meiner Mutter oder meinem Vater."
Zuhause: "Nach dem Umzug merke ich, dass ich die alte Wohnung vermisse."
Wechsel zwischen den Welten: "Wenn ich zwischen Mama und Papa hin und her wechsele, vermisse ich den jeweils anderen Elternteil."
Das Leben in Patchworkfamilien kann herausfordernd sein, dennoch bietet es viele Chancen für die Familienmitglieder. Doch was brauchen Patchworkfamilien? Was ist hilfreich für sie?
Gute Kommunikation sowohl innerhalb der eigentlichen Patchworkfamilie, als auch mit den jeweils anderen Elternteilen
Verantwortungs- und Aufgabenteilung unter den Eltern- und Stiefelternteilen
Flexibilität, um dem erhöhten Organisationsaufwand gerecht zu werden
Gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einen familienfreundlichen Arbeitgeber
Gutes Zeitmanagement, um viele Termine unter einen Hut zu bekommen, aber auch allen Kindern gerecht zu werden
Möglichkeit Beratungs- und Unterstützungsangebote wahrzunehmen
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.